Augenfotos: Pappaugen z. B. auf Fahrräder oder Mülltonnen geklebt

Themenmonat 2 +++ Medienprojekte leicht gestalten

Leichte Medienprojektideen

Medienprojekte lassen sich mittlerweile „ganz einfach“ durchführen. Alles was man braucht: Eine gute Idee und einfach zu bedienende Medientechnik. Diese ist – in Form von Smartphones – häufig sogar vorhanden und muss nicht mehr zwingend angeschafft werden. Anspruchsvolle Themen lassen sich auch mit einfach zu erstellenden Medien, wie z. B. Fotos, bearbeiten. In diesem Beitrag möchten wir Inspirationen für leicht umzusetzende Medienprojekte liefern, indem wir einige Projekte unserer Netzwerk-Mitglieder vorstellen:

Foto- und Comic-Projekte

Mit aufgeklebten „Augen“ lassen sich Gegenstände einfach und effektvoll verfremden, aus banalen Alltagsgegenständen werden so interessante Motive: eine neue „Sicht auf die Dinge“ entsteht. Bei den Foto-Projekten von barrierefrei kommunizieren! in Bonn werden die Grundlagen der Fotografie durch nicht-sprachliche, rein visuelle Arbeitsblätter oder durch Arbeitsblätter in Leichter Sprache vermittelt. Die Arbeit  mit den Fotos dient außerdem dazu, überhaupt die Grundlagen der Computerbedienung zu vermitteln, z. B. wie bekomme ich Dateien vom Fotoapparat auf den Computer, was sind Ordner, wie speichere ich Dateien so ab, dass ich sie auch wiederfinde etc.:

Wie man Fotoprojekte bereits mit Kindergartenkindern realisieren kann und dabei Themen wie Vorurteile, Vielfalt, Mehrsprachigkeit thematisiert, zeigt das Projekt Fotoarbeit begeistert alle von Mona Kheir El Din.

Vom Foto zum Comic ist es dann kein weiter Weg: Fotos in eine Comic-Software wie Comic Life hochladen, Layout auswählen, bearbeiten und beschriften. Mittlerweile geht das auch mit Apps wie Comic Caption Creator und Strip Designer (beide iOS). Eine größere Hürde für die Beteiligten ist häufiger, ein Thema, eine eigene Geschichte zu (er-) finden. Hier muss man abwägen, ob es sinnvoll(er) ist, eine thematische Vorgabe zu machen oder besser nicht, um die Kreativität der Teilnehmenden nicht einzuschränken.

Vielfalt und Toleranz: Ein Comic-Projekt von André Naujoks und Birgitt Nehring

Natürlich geht es auch aufwendiger und professioneller, wie das Comic-Projekt „Rotschnepfchen und der Wolf“ von Martina Wagner zeigt, das uns wegen seiner Kreativität, der inklusiven Gruppe und der tollen Umsetzung immer wieder begeistert.

Audio-Projekte

Audio-Projekte sind häufig einfacher zu realisieren als (Trick-) Filmprojekte: Im Gegensatz zu Filmprojekten muss man nicht sprechen und darstellen zugleich, was für viele Teilnehmende die Hürde senkt. Es gibt mittlerweile „kinderleicht“ zu bedienende Aufnahmegeräte, wie z. B. das Easi-Speak-Mikrofon. Und im Gegensatz zu Trickfilmen kommt man deutlich schneller zu einem Ergebnis und benötigt nicht so viel Geduld.

Projektidee „Mein Tag“: Schöne Idee, lustige Umsetzung. Die Teilnehmenden erzählen sich gegenseitig in Kleingruppen ihren Tagesablauf. Dabei wird jedem Abschnitt ein „typisches“ Geräusch zugeordnet. Wichtig dabei ist, dass dieses aufnehmbar sein muss! Dann werden die Geräusche mit den Mikrofonen aufgenommen und mit einem Audioschnittprogramm (kostenfrei z. B. Audacity) hintereinander geschnitten. Die anderen Teilnehmenden müssen dann die Tagesabläufe der jeweils anderen erraten. Diese und weitere spannende Projektideen werden ausführlich beschrieben in unseren Methodenkarten für Inklusive Medienarbeit, die gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro bei der LAG Lokale Medienarbeit NRW e.V. bezogen werden können.

Weitere Projektideen mit Audio:

QR-Code-Rallye-Projekte

Schatzsuchen und Schnitzeljagden erfreuen sich bei Kindern und Jugendlichen schon immer großer Beliebtheit – umso mehr, wenn diese digital „aufgemotzt“ sind! Kostenfreie QR-Code-Rallye-Apps wie BIPARCOURS oder Actionbound ermöglichen, Bilder, Videos, Audios und Text-Elemente ganz einfach zu integrieren und eigene Rallyes zu erstellen. Natürlich können auch bereits fertige und öffentliche Parcours und Bounds für eigene Projekte genutzt werden:

Das Ganze geht natürlich auch sehr gut mit einer selbst ausgedachten, fiktiven Geschichte, wie das Projekt Krimi total!: Inklusive Medienbildung mit dem iPad von Corinna Wulf zeigt.

Beispiel für eine Handy-Rallye in Kombination mit Stadterkundung: Handy-Rallye durch Bad Kreuznach – Ein Gastbeitrag von Diemut Kreschel

Zum Abschluss noch ein Link-Tipp: Das Handbuch MedienKreativ wurde von der Fachstelle für Interkulturelle Bildung und Beratung (FiBB) e. V. herausgegeben, in Leichter und arabischer Sprache. Ziel des Projekts war, über Vorleseaktionen und Medienprojekte, Mehrsprachigkeit von Kindern zu fördern. Das Handbuch enthält sehr einfach umzusetzende Anregungen in Leichter Sprache, wie man Audio-, Foto- und  Trickfilmprojekte mit Kindern gestalten kann.

Zusammengestellt von Carola Werning