Videoworkshop in der Inklusiven OT Ohmstraße. Von Melanie Leusch
„Mein Leben als Gamingcharakter“ war ein einwöchiges inklusives Videoprojekt mit acht Jugendlichen. Die Jugendlichen mit und ohne Behinderung waren zwischen 12 und 17 Jahren alt. Durchgeführt wurde das Projekt in den Räumlichkeiten der Inklusiven OT Ohmstraße.
Nach einer kurzen Einführung in die Video- und Medienarbeit sammelten wir alle wichtigen Stichpunkte auf einem großen Plakat, so dass die Jugendlichen jederzeit alles in Erinnerung rufen konnten. Im Anschluss daran überlegten wir uns, was es für unterschiedliche Spiele und dazugehörige Gaming-Charaktere gibt. Marcus: „Pokémon Go kann man doch gut umsetzen und alle haben was zu tun.“ Der Entschluss fiel also schnell: Pokémon Go sollte es sein. Im Anschluss daran machte sich die Gruppe Überlegungen zu einer lustigen Story. Daraus entwickelte sich schnell eine Geschichte, die wir ebenfalls schriftlich festhielten. Die Jugendlichen sortierten sich in die unterschiedlichsten Kategorien ein, wie zum Beispiel: Regisseur:in, Dreh, Schnitt und Schauspieler:innen etc.
Danach wurde überlegt, welche Materialien für die jeweiligen Kostüme der Pokémontrainer:innen und deren Pokémons gebraucht werden. Am darauf folgenden Tag fingen die Jugendlichen damit an, ihre Kostüme und Requisiten zusammen zu basteln und zu gestalten. Dafür brachten sie ihre Gameboys, Pokémon-Stofftiere und alles andere von zu Hause mit, was mit Pokémon zu tun hatte. So konnte der Dreh so schnell wie möglich beginnen. Nachdem alle Frequenzen auf dem iPad gedreht waren, sortierten die Jugendlichen alle Szenen aus. Die brauchbaren Szenen wurden in das Schnittprogramm „iMovie“ eingesetzt. Somit hatten die Jugendlichen zuerst ein grobes Video, was zum Teil noch geschnitten werden musste. Damit alle gut mitarbeiten konnten, zogen wir die Datei auf das MacBook. „Am MacBook kann ich viel besser schneiden“, sagte z. B. Jolina und schnitt sorgfältig eine Frequenz, in der sie zu sehen war.
In der Zeit, in der die eine Gruppe schnitt, suchte die andere Gruppe nach passenden Geräuschen. Als der Schnitt fertig war und die Geräusche feststanden, beschäftigten sich einige mit der Audiodeskription und dem Untertitel. Nachdem alles zusammengefügt war, schauten wir uns das Video gemeinschaftlich an und bemerkten, dass Schneiden, Untertitel und Audiodeskription in einem Video zu verarbeiten, gar nicht mal so einfach ist. Trotz der Hürden stand für uns fest, dass genau diese drei Dinge sehr wichtig sind. „So haben doch alle etwas vom Video,“ sagte Pascal. In einer abschließenden Runde besprachen wir noch mal die Schwierigkeiten, aber auch die Erfolge der Woche. So konnten alle am Ende der Woche sagen, dass das ein super Filmprojekt gewesen ist.