Von André Naujoks
Eine Audiodeskription ist eine zusätzliche Tonspur im Film, die das, was man sieht, für blinde und sehbehinderte Menschen beschreibt. Dabei ist in der Regel nicht viel Zeit! Es muss überlegt werden, was wirklich wichtig ist für das Verstehen des Textes und die Zeit erfasst werden, die man für die Audiodeskription hat. Meistens muss der Text vor der Aufnahme noch gekürzt werden. Videoschnittprogramme erlauben das Hinzufügen einer zweiten Tonspur, noch einfacher und schneller geht’s, wenn man die Tonaufnahme direkt mit dem iPad in iMovie in der gleichen Tonspur aufnimmt – bei zwei Tonspuren hat man nämlich häufig das Problem, dass die Tonqualität sehr unterschiedlich ist. Für eine gute Tonqualität ist die Verwendung eines externen Mikrofons immer zu empfehlen!
Bei Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist dieses Instrument besonders zu empfehlen, da einfach zu bedienen und schnell zu verstehen:
- Film auf iPad laden, falls noch nicht drauf (über Google Drive oder iPad-USB-Stick).
- Film anschauen. Film hören (nur mit Ton). Überlegen, was fehlt, um den Filminhalt zu verstehen.
- Sprechertext verschriftlichen.
- App iMovie öffnen, Film als Projekt hinzufügen.
- Sprechertext vergleichen mit der Timeline des Filmes: Text eventuell noch kürzen.
- Audiospur direkt in iMovie aufnehmen (Mikrofon Symbol). Zwischen den Texten Pausen lassen für den Audioschnitt.
- Lücken wegschneiden (indem mit dem Finger die Spur an der Schneidestelle berührt wird, dann mit der Fingergeste an die richtige Position setzen).
- Film nochmals überprüfen (hören ohne Bilder).
- Film in Drive hochladen oder via iPad-USB-Stick exportieren.
Zusammen zur besseren Audiodeskription
Im besten Fall arbeitet man beim Erstellen einer Audiodeskription zusammen mit einer blinden und sehbehinderten Person – sie kann besser einschätzen, ob die Infos der Audiodeskription ausreichend sind. Und wie hört sich eine professionelle Audiodeskription eigentlich an? Wer das erfahren möchte, kann die kostenfreie App Greta aufs Smartphone laden, einen Film aus der App-Datenbank auswählen und diesen im (Heim-) Kino mit Audiodeskription anhören: Augen zu und Film genießen.
Audiodeskription in der inklusiven Medienarbeit
Die Erstellung einer Audiodeskription kann natürlich auch direkt Teil eines inklusiven Medienprojekts sein – und nicht erst Bestandteil der barrierefreien Nachbearbeitung des Films. Die Teilnehmenden werden dabei für die Bedarfe sehbehinderter Menschen sensibilisiert und verstehen gleichzeitig noch mehr, was Bild“sprache“ eigentlich bedeutet.
- Audiodeskriptionen von Kurzfilmen: Ein inklusives Medienprojekt von Rose Jokic
- Geschafft! Filmprojekt im Medienlabor des Bennohauses: Mit Audiodeskription und Untertitel – Von Selma Brand