Barrierefreiheitsfunktionen auf TikTok – Teil 2

Nachdem wir uns beim ersten Teil der Untertitelung, der Einstellung der automatischen Sprachausgabe sowie der Photosensibilität gewidmet haben, beleuchten wir im zweiten Teil drei weitere wichtige Aspekte, welche helfen TikTok barriereärmer zu machen. Die Tipps heute lassen sich auch auf die meisten anderen Social-Media-Apps übertragen – doppelt nützlich also. 

Hashtags richtig nutzen 

Screenshot der App TikTok. Beim Hinzufügen eines Hashtags werden verschiedene Optionen empfohlen

Was haben Hashtags mit Barrierefreiheit zu tun? Mitunter eine ganze Menge. Hashtags geben Struktur und lassen Videos auffindbar werden. Zum Beispiel finden wir unter dem Hashtag #LernenMitTikTok viele Bildungs-Inhalte oder unter #BookTok eine riesige Menge an Buchempfehlungen. Daher ist es wichtig, sich auf einige wenige ausgewählte und möglichst aussagekräftige Hashtags zu beschränken. 

Um für eine gute Lesbarkeit zu sorgen, empfehlen die lieben Kolleg*innen von #BarrierefreiPosten, dass man jedes neue Wort im Hashtag großschreiben sollte. Das erhöht die Lesbarkeit, weil dadurch die Unterscheidung zwischen den einzelnen Wörtern viel leichter wird. Leider schreibt TikTok selbst im Suchalgorithmus alle Hashtags klein – aber man selbst darf ja auch mit gutem Beispiel vorangehen. #Inklusion #BarrierefreiPosten #BildungsauftragErfüllt 

Emojis als Kommunikationshilfe einsetzen 

Egal ob ihr jedem neuen Emoji-Paket mit Herzrasen entgegenfiebert oder immer nur die gleichen drei Smileys benutzt – Emojis können dabei helfen, unsere Kommunikation verständlicher zu machen. Das gilt natürlich auch für TikTok: Hier können Emojis dabei helfen, den Text noch durch eine Bildebene zu unterstützen – und sei es nur der Tränen lachende Smiley hinter einem witzig gemeinten Satz. Aber auch ganze Inhalte lassen sich mit Emojis abbilden und in der Caption unterbringen. 

Leichte Sprache 

So, wer hat bis zu diesem Punkt in diesem Blog-Beitrag keine Leichte Sprache benutzt? Richtig, wir. Dabei ist das Anfangen mit Leichter Sprache gar nicht so schwer. Keine Fremdwörter nutzen, Nebensätze nach Möglichkeit vermeiden, nur eine Aussage pro Satz, das Schriftbild übersichtlich gestalten – dann ist man erst einmal auf einem guten Weg. Leichte Sprache nutzt zudem Illustrationen, um den Text verständlicher zu machen. Auch da bieten sich bei TikTok und anderen Social Media-Plattformen die Verwendung von Emojis an. 

Wichtig zu wissen ist, dass es einen Unterschied zwischen Leichter und Einfacher Sprache gibt. Leichte Sprache hat feste Regeln, ist nochmal einfacher und setzt immer (!) voraus, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten die Texte prüfen. Einfache Sprache hingegen ist ein weniger strenger Leitfaden, wie wir Texte verständlicher schreiben können. Leichte Sprache richtet sich primär an Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen mit demenziellen Erkrankungen, Einfache Sprache richtet sich an alle Menschen mit niedriger Lesekompetenz. Mehr Infos zum Thema gibt es unter anderem bei der Aktion Mensch: https://www.aktion-mensch.de/dafuer-stehen-wir/was-ist-inklusion/was-ist-leichte-sprache 

Fest steht: Egal, ob wir etwas in Leichter oder Einfacher Sprache erklären – beides setzt voraus, dass wir uns Gedanken machen, was und wie wir etwas sagen. Und das ist immer eine gute Sache und für alle Menschen hilfreich. 

Barrierefreiheitsfunktionen auf TikTok – Teil 1