André Naujoks über den Nimm!-Jugendworkshop am 21.05.2018
Am Pfingstmontag trafen sich sechs Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren im Jugendzentrum HiP in Bonn-Villich zu einer Gaming-Night von 16:00 bis 00:00 Uhr. Schon seit rund zwei Jahren hat sich durch den Dienstagstreff bei barrierefrei kommunizieren! in Bonn und durch den von uns wöchentlich durchgeführten Internettreff im Jugendzentrum HiP ein kleiner Gamer-Zirkel aufgebaut. Hauptsächlich wird das Spiel Minecraft gespielt, seit ein paar Wochen ist Fortnite sehr beliebt. Zu diesem Zweck haben wir auch zwei Minecraft-Accounts gekauft, damit auch Kinder und Jugendliche, die sich diesen nicht leisten können oder geschenkt bekommen, dieses Spiel spielen können. Später kam ein eigener Minecraft-Server mit eigenen Slots (Zugangsberechtigungen auf den Server) hinzu. Dies führte wiederum zu zahlreichen Installationen verschiedener sogenannter Mods, im Grunde Spielvarianten mit zusätzlichen Möglichkeiten der Bewegung, des Bauens von Gebäuden oder ähnlichem.
Die Jugendlichen – insbesondere der harte Kern, ein Jugendlicher mit einer Körperbehinderung – lernten in den letzten Monaten sehr viel über die Konfiguration eines Spieleservers. Dazu sind Kenntnisse über DNS-Server, IP-Adressen und vieles mehr an IT-Wissen von Nöten. Für die sogenannten „Let´s-Play-Videos“ in denen die Spieler ihr Spiel aufnehmen und auch kommentieren, lernten sie den Umgang mit „OBS Studio“ kennen, eine kostenlose Software zum Aufnehmen des Spiels. Hier konnten wir Ihnen Wissen über Videoformate und Komprimierung vermitteln.
Der Workshop begann mit Aufbau der Geräte, hier ganz wichtig: der Gamer benötigt zwei Monitore. Auf dem einem läuft das Spiel, auf dem anderen (je nach dem OBS Studio) der Spieleserver oder die kostenlose Team-Speak Software „Discord“. Allerdings ging der „Team-Speak“ heute in der Regel durch den Raum, „Pass auf hinter dir“ oder „Du Legende“ wurde gebrüllt.
Gespielt wurde Minecraft und das zurzeit sehr beliebte Fortnite Battle Royale. Der Profi-Gamer zockt dieses Spiel natürlich mit dem Playstation Gamepad. Für Minecraft wurde die Mod „Time“ installiert. Leider benötigt diese Mod über 6 GB des Arbeitsspeichers und zwei der Notebooks hatten leider nur 4 GB. Dies hieß für mich mal eben schnell zu uns zu barrierefrei kommunizieren! fahren und PC holen! Zum Glück hatten wir genau die Woche vor dem Gaming-Workshop endlich unsere Geräteaufrüstung einbauen können. Unsere PCs verfügen seitdem zu mindestens über 8 GB Ram und eine schnelle SSD.
Ganz wichtig war die gesunde Gamer-Nahrung, von der Salzstange bis zur Pizza war alles vorhanden. Und anscheinend ist Spielen sehr anstrengend, den jeder verputzte mindestens ein ganzes Pizzablech. Dann passierte gegen 22 Uhr der Horror eines jeden Gamers: Die Internetverbindung brach so gut wie komplett zusammen. Die Verbindung lag unter 6.000 kBit/s. Das führt im Spiel dazu, dass auch Reaktionszeit auf den Spielserver verzögert wird – der Einfrier-Effekt trat auf und wehrlos aus dem Spiel genommen zu werden macht nun wirklich keinen Spaß! Aber dafür hatten wir zwei Betreuer die passende Lösung. Wir brachten den Jugendlichen das Skat-Spiel bei. So hatten wir offline noch bis zum Ende eine Menge Spaß. 🙂