Bianca Rilinger/ Leitung Inklusive OT Ohmstraße
„Das Konzept steht, wir können die Anmeldungen drucken“ – so starteten wir im September mit dem Bewerben der ersten Jugend-Medienfortbildung in der Inklusive OT Ohmstraße. Die wichtigste Frage, die wir uns bei der Erstellung des Konzeptes stellten, war die Frage nach der Unterscheidung zwischen einem Workshop und einer Fortbildung. Schnell wurde uns klar, dass die Jugendlichen nach der Fortbildung in der Lage sein müssen, gemessen an ihren Stärken und Möglichkeiten, einen eigenen Workshop für jüngere Besucher*innen anbieten zu können und als Co-Trainerin, gemeinsam mit Fachkräften, Workshops und Fortbildungen zu leiten.
Mit sieben Jugendlichen mit und ohne Behinderungen startete ich dann am Mittwoch der ersten Herbstferienwoche mit der Jugend-Medienfortbildung.
Der Mittwoch war geprägt durch folgende Fragestellungen:
Was ist ein Comic?
Was braucht ein Comic?
Welche Technik und Apps sind geeignet?
Schnell wurde klar, ein Comic braucht Bilder und eine Kurzgeschichte. Mit diesem Wissen starteten wir unsere App-Recherche. Die Jugendlichen suchten in den unterschiedlichen App-Stores nach Comic-Apps. Sie bekamen dann die Aufgabe die Apps herunterzuladen und auszuprobieren. Hier wurde deutlich, dass mehr als 50% der Apps nicht wie beschrieben kostenfrei und dadurch die Nutzung gar nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich war. Zudem war ein Großteil der Apps auf Englisch oder einfach nicht für unser Vorhaben geeignet. Zum Schluss blieben, wie zu erwarten, die Apps Comic Life und Book Creator übrig.
Zum Abschluss des Tages sammelten und losten wir Themen. Die Jugendlichen bekamen dann die Aufgabe, in einer begrenzten Zeit von 30 Minuten einen kleinen Comic zu erstellen. Hierbei mussten sie sich entscheiden, welche der beiden Apps sie nutzen wollen.
In einer Reflexionsrunde erarbeiteten wir gemeinsam die Stärken und Schwachstellen der Apps.
Der Donnerstag stand im Zeichen der Projektplanung.
Zu Beginn des Tages sammelten und losten wir wieder Themen und die Jugendlichen hatten die Aufgabe die jeweils andere App zu nutzen. Auch hier erarbeiten wir im Anschluss Stärken und Stolpersteine der Apps und sammelten diese. Danach sammelten wir gemeinsam Punkte, die für eine Projektplanung wichtig sind und helfen das Projekt zu strukturieren.
Festgehalten wurden folgende Dinge:
- Thema
- Technik
- App
- Zeit
- Zielgruppe
Zudem mussten sich die Jugendlichen überlegen, ob sie ihr Projekt alleine oder in einer Gruppe durchführen wollten. Gemeinsam oder alleine ging es dann in die konkrete Projektplanung für den Freitag. Im Anschluss war genügen Zeit um die Planung zu besprechen, das Vorgehen auszuprobieren und ggf. Änderungen vorzunehmen. Hierfür spielte immer eine Person die Zielgruppe und die andere Person übernahm die Rolle der Workshop-Leitung. Danach tauschten sie die Rollen. Zum Abschluss des Tages reflektierten die Jugendlichen ihre Projekte im Hinblick auf Stärken und Stolpersteine und waren sehr gut auf die Projektdurchführung am Freitag vorbereitet. Zudem bereiteten sie ihre Technik vor und schafften eine tolle Workshop-Atmosphäre mit Workshop-Tischen. Auf den Tischen lagen Stifte, Blätter, ihre Projektplanung und ausgedruckte Comic-Beispiele.
Für den Projektfreitag konnten sich neben den Fortbildungsteilnehmenden auch Kinder bis 11 Jahren anmelden. Zum Start des Tages setzen sich alle Jugendlichen, Kids und Betreuenden in einen Stuhlkreis und machten eine Storytelling-Übung als Eisbrecher. Danach durften sich die angemeldeten Kinder nach den Themen einen Wunsch-Workshop aussuchen. Nach jedem durchlaufenen Workshop durften die teilnehmenden Kinder dann einen Reflexionsbogen zur Durchführung der Workshopleiter:innen ausfüllen. Nachdem jede Fortbildungsgruppe zwei Teilnehmende hatte, beendeten wir die Projektdurchführung. Die Jugendlichen füllten am Ende ebenfalls einen Reflexionsbogen aus, auf dem sie ihre eigene Leistung bewerten sollten.
Diese Bewertung sowie die Bewertung der Teilnehmenden wurde dann am Flipchart gesammelt. Alle Gruppen und einzelnen Workshop-Leitungen bekamen ein tolles Feedback und natürlich haben alle Jugendlichen die Fortbildung mit Zertifikat bestanden.