Eine Person mit langen gelockten Haaren und einem Gaming-Controller in den Händen. Vor ihr ist eine Illustration von einer Superheld:in

SO wollen wir gezeigt werden!

Vielfalt in Film und Fernsehen

Helden sind stark und Heldinnen schön? Bei dieser Projektidee geht’s um MEHR: Die Teilnehmenden setzen sich mit sich und ihren vielfältigen Eigenschaften auseinander, denken über die Darstellung von Gender und Behinderung in Film und Fernsehen nach und setzen dem ihre eigene Sicht entgegen. Am Ende entsteht ein kleiner Film. In der Hauptrolle: Sie selbst – und wie sie gezeigt und gesehen werden wollen!

Methodenkarte als (digitales) Handout im PDF-Format herunterladen


Das braucht man

  • 1 – 2 iPads mit der App iMovie (kostenfrei)
  • Stativ und ggf. Gimbal zum barrierefreien Filmen
  • Internetzugang (für Recherche)
  • Plakate, Pinnwand, Flipchart, Zeitschriften, Stifte, Schere und Kleber
  • 5 – 8 Teilnehmende und 1 – 2 Betreuungspersonen (je nach Unterstützungsbedarf und Medienkompetenz)
  • ca. 5 – 6 Stunden (inklusive Vor- und Nachbereitungszeit)

Ziele

  • Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und -klischees sowie Diversität in Filmen und Serien
  • Vermittlung von Grundlagen der Filmarbeit

Vorbereitung

  • Informieren über die Gruppe/den individuellen Unterstützungsbedarf und Methoden daran anpassen.
  • iPads laden, Raum mit Materialien vorbereiten (z. B. Pinnwand, großes Plakat, Stuhlkreis, Fotos von aktuell beliebten Serien und Filmen).

Durchführung

  • Bilder von Serien und Filmen für den Gesprächseinstieg nutzen: Welche Serien und Filme schauen die Teilnehmenden gerne und was macht für sie eine gute Serie oder einen guten Film aus? Die Eigenschaften an der Pinnwand oder auf dem Plakat sammeln.
  • Gemeinsam Trailer bzw. Ausschnitte von vorgeschlagenen Serien und Filmen schauen. Aufgabe: Wie werden in den Trailern und Ausschnitten der Filme und Serien unterschiedliche Geschlechter, Behinderung oder Ethnien dargestellt? Die Jugendlichen bekommen auf diese Weise einen Überblick über unterschiedliche Rollenzuschreibungen und Geschlechterklischees und setzen sich mit Diversität in Film und Fernsehen auseinander.

SO wollen wir gezeigt werden!

Tipp

Die Fragen so stellen, dass sie von allen Teilnehmenden beantwortet werden können! Zum Beispiel: Wie werden Mädchen und Frauen dargestellt? Was macht sie besonders? Gab es in den Trailern Menschen mit Behinderungen? Recherchiert mal, ob die Menschen wirklich eine Behinderung haben oder ob sie von Schauspieler:innen ohne Behinderung gespielt wurden?

  • Wie möchte ich selbst gerne gezeigt und gesehen werden? Für ihren eigenen Film beschreiben sich die Teilnehmenden so genau wie möglich – und gestalten ein Plakat, mit Eigenschaften und Fähigkeiten, Zeichnungen und Fotos.
  • Die Gruppe denkt sich gemeinsam einen Filmtrailer aus. Ziel: Alle gesammelten Eigenschaften und Fähigkeiten so gut wie möglich im Trailer darstellen!
  • Der Trailer wird mit der Trailer-Funktion von iMovie umgesetzt: Besonders beliebt ist der „Superhelden-Trailer“! 🙂
  • Schluss: Trailer gemeinsam schauen und auf die Wunscheigenschaften hin überprüfen. To-Do Liste erstellen: Wie wollen Personen(-gruppen) gezeigt werden – und was geht gar nicht? Die Liste als Erinnerung aufhängen und für weitere Projekte nutzen!

Inklusiv gedacht

  • Bei dieser Methode werden Teilhabe und Diversität groß gedacht: Die Teilnehmenden sind Experte oder Expertin für sich selbst und entscheiden, wie sie dargestellt werden möchten.
  • Durch die Nutzung von Hilfsmitteln für die Filmarbeit, wie z. B. einem Gimbal oder einem Stativ, können auch mit Bewegungseinschränkungen tolle Filmaufnahmen produziert.
  • Bei der praktischen Filmarbeit Aufgaben so verteilen, dass alle Teilnehmenden am Prozess beteiligt werden – und der Fokus immer auf den Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmenden liegt! (Z.B. können Jugendliche mit Sehbeeinträchtigungen für die Überprüfung der Tonqualität eingesetzt werden.)
  • Inhalte mit einfacher Sprache und den Einsatz von Piktogrammen verständlich machen.

Links

Fazit

“Bei dieser Methode geht es um den Prozess: Die Teilnehmenden setzen sich mit ihrer eigenen Rolle, ihrem Gender und damit verbundenen Klischees auseinander. Sensibilisierung und Selbstbestimmung gehen dabei Hand in Hand – daher ist diese Methode super für diverse Gruppen geeignet. Und das Produkt kann sich sehen lassen!”

Inklusions-Scout Bianca Rilinger von der Inklusiven OT OhmstraßeBIANCA RILINGER
Nimm!-Inklusions-Scout
Inklusive OT Ohmstraße/ Nimm!-Kompetenzzentrum für Inklusive Medienarbeit
www.inklusive-ot-ohmstrasse.com
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