Junge steuert Mini-Roboter mit Tablet

Themenmonat 1 +++ Medienarbeit mit jungen Geflüchteten

Apps und Infos

Eines der ersten Themen in der (Medien-) Projektarbeit mit geflüchteten Menschen ist die Überwindung der Sprachbarriere: Mit Übersetzungs-Apps, aber auch mit symbolbasierten Kommunikationshilfen kann eine gemeinsame Kommunikationsebene hergestellt werden. Außerdem gibt es mittlerweile zahlreiche, speziell für geflüchtete Menschen entwickelte Apps, die beim Spracherwerb und bei der Orientierung im Ankunftsland unterstützen.

Zum Start des 1. Themenmonats Medienarbeit mit Geflüchteten geben wir eine Übersicht über (Sprach-) Apps und Online-Infos rund ums Ankommen. Das Angebot ist mittlerweile ziemlich breit und teilweise auch etwas unübersichtlich. Unsere Tipps sind redaktionell geprüft – wir freuen uns aber sehr über jeden weiteren Hinweis aus der Praxis! Welche Apps und Infos sind nützlich? Welche werden auch wirklich genutzt? Schreiben Sie uns! (Lidia Focke, focke@medienarbeit-nrw.de)

Übersetzungshilfen

Am häufigsten wird sicherlich das Refugee Phrasebook genannt: eine Sammlung von hilfreichen Phrasen, Vokabeln und Links für Geflüchtete und Helfer. Ein Grundwortschatz-Vokabular sowie medizinisches und juristisches Vokabular in 44 Sprachen werden, unterstützt von der Open Knowledge Foundation, als offene Daten zur Verfügung gestellt. Sie können kostenfrei genutzt, erweitert und angepasst werden.

Auf Basis des Refugee Phrasebooks und des Google Übersetzers wurde RefuChat entwickelt. Sätze aus der Liste können in die gewünschte Sprache übersetzt und vorgelesen werden. Sätze können auch über die Texteingabe eingegeben oder über den Sprechen-Button  hinein gesprochen werden und werden über den Abspielen-Button ausgegeben.

Meike Reinhard hat für einen Medienpädagogik-Praxis-Blog-Beitrag einer Reihe von „Übersetzungs-Apps auf den Zahn gefühlt“, um die Frage nach einer grundsätzlichen Eignung im medienpädagogischen Kontext zu beantworten. Getestet wurden folgende Apps: iTranslate (iOS), Google Übersetzer (iOS / Android), Say Hi (iOS), Speak & Translate (Android), Multi-Sprachen-Übersetzer (Android)), Konversationsübersetzer (Android)).

Einen weiteren Test-Bericht über die App Sprechen & Übersetzen (Android) haben wir auf dem Mom’s Blog gefunden. Wichtig zu wissen ist, dass alle Apps, die mit Spracheingabe und -erkennung funktionieren, eine gute Internetverbindung benötigen und das Gesagte an Server weitergeleitet wird.

Symbolkommunikation

Auch die Unterstützung der Kommunikation mit universell verständlichen Symbolen kann hilfreich sein. Durch Zeigen auf Symbolen können Menschen, die sonst keine (technische) Möglichkeit haben, sich zu verständigen, ihre Bedarfe kommunizieren. Außerdem können die Symbolsammlungen auch zum Lernen wichtiger Begriffe eine gute Hilfe sein:

Sprachlern-Apps

Mittlerweile gibt es sehr viele Apps, die beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützen können. Stiftung Warentest hat 12 Sprachlern-Apps getestet (Ankommen, Lern Deutsch – Stadt der Wörter, Einstieg Deutsch, Deutsch Lernen 6000 Wörter, Deutsch in einem Monat, Deutsch für Flüchtlinge – 50languages, Deutsche Sprache lernen mit Aussprache, Spielen & Lernen Deutsch, Deutsch für Kinder, Phase6 Hallo Deutsch Kinder, Deutsch für Flüchtlinge)  Uneingeschränkt empfohlen werden dabei nur 2 Apps:

App-Übersichten

Online-Informationsangebote

  • Eine aktuelle und zugleich sehr umfangreich-umfassende Übersicht: Informationsangebote für Flüchtlinge im Internet gibt es auf der Seite von PRO ASYL. Die Link-Tipps sind nach Kategorien geordnet:
  • Eine übersichtliche Übersicht über Kostenlose Online-Hilfen für Flüchtlinge auch bietet die Caritas. Kategorien: Erstinformationen für Schutzsuchende, Wörterbücher und Übersetzungshilfe, Regionale Hilfsangebote, Matching Ehrenamtliche, Spracherwerb und Selbstlernkurse, Stellenbörsen.
  • Tech for refugees: Liste mit interessanten Tech-Projekten für Geflüchtete bzw. für die Arbeit mit Geflüchteten. Interessante Ansätze, aber nicht (mehr) alle Projekte aktiv.

Zusammengestellt von Carola Werning