Wie steuern Menschen, die ihre Hände und Arme nicht für die Bedienung von Tastatur, Touchpad und Maus einsetzen können, digitale Medien? Welche Möglichkeiten gibt es, wenn man auch die Stimme nicht für die Sprachsteuerung einsetzen kann? Eine Möglichkeit ist die Kopfsteuerung. Dabei wird die Bewegung des Kopfes von der integrierten Gerätekamera erfasst und in Mausbewegungen übersetzt. Mausklicks werden über eine – einstellbare – Verweilzeit ausgelöst. Zusammen mit einer Bildschirmtastatur mit Wortvorhersage kann dann z. B. auch geschrieben werden. Für alle, die es selbst mal ausprobieren wollen: Kopfsteuerungen gibt es für Windows-Geräte als kostenfreie Software zum Herunterladen. Zum Beispiel:
In Apples Mac-Geräte ist seit dem Update auf MacOS 10.15.4 Headtracking in den Bedienungshilfen für Menschen mit Behinderung vorinstalliert. Hier gibt es zwei spannende Videos dazu:
- Igor Krstoski, Förderpädagoge und Spezialist für alles rund ums Thema digitales Lernen kombiniert in seinem Video die Kopfsteuerung mit einer Kommunikationsapp für Menschen mit Sprachbehinderung. Video: „Kopfsteuerung MacOS 10.15.4 einstellen und ausprobiert mit App „Proloquo2Go“ für Mac(©AssistiveWare)“
- Der Australier Christopher Hills zeigt in seinen spannenden Online-Videos sehr eindrücklich, welche Potenziale Technologien und digitale Medien für Menschen mit starken Körperbehinderung bieten. Zum Beispiel schneidet er mit Hilfe eines Tasters, der in die Kopfsteuerung seines E-Rollstuhls integriert sind, seine Online-Videos selbst. Mit der Kopfsteuerung kann er sein Arbeitstempo noch beschleunigen. Video: Head Pointer