Regionaler Workshop bei barrierefrei kommunizieren!/ Bonn
Am 15. Januar 2015 fand im Rahmen des „Netzwerks Inklusion mit Medien“ (NIMM!) ein ganztätiger Workshop zum Thema unterstützende Computertechnologien für die Jugend(medien)arbeit statt. Die Teilnehmenden kamen aus ganz unterschiedlichen Bereichen, wie z. B. Uni/ FH, Schule, Medienpädagogik und dem Pflegebereich. Das Team von barrierefrei kommunizieren! in Bonn um Birgitt Nehring und André Naujoks macht sich bereits seit 2004 dafür stark, dass jede/r, egal welchen Alters, ob mit oder ohne Behinderung, kompetent mit Computer und digitalen Medien umgehen kann. Dazu gehören neben Computer-Basiskursen und inklusiven Medienprojekte auch die Beratung zum Einsatz unterstützender Computertechnologien, die es Menschen mit Behinderung ermöglichen, digitale Medien überhaupt erst zu nutzen. Welchen Beitrag unterstützende Technologien in der Jugend(medien)arbeit leisten können, ist jedoch oft noch zu wenig bekannt. Der Workshop bot daher einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten unterstützender Technologien, um Hemmschwellen bzgl. des Einsatzes von Technik zu reduzieren.
Teststationen assistive Computertechnologien
Im ersten Themen-Block erfuhren die Teilnehmenden an den Stationen des Erlebnisparcours, wie Technologien Menschen mit Behinderungen bei der Nutzung von Computer und Internet unterstützen. Die Arbeitsstation für Linkshänder fand großes Interesse, weil ein Teilnehmer selbst auf diese Technik angewiesen ist. An der Station Lernen konnte Lernsoftware von LIFEtool ausprobiert werden und an der Station Sehen wurde eifrig mit der Vergrößerungssoftware Zoomtext gearbeitet. Auch eine Mundmaus, die gelähmte Menschen nutzen, konnte getestet werden. Die Teilnehmenden waren von den aufgezeigten Möglichkeiten begeistert und nahmen aus den Workshops viele Anregungen mit, wie man Computerarbeitsplätze zugänglicher gestalten kann.
Eingabehilfen in Betriebssystemen von Tablets, Smartphones und Computern und Open-Source-Programme
Technik, die Menschen mit motorische, Sinnes- und Lernbehinderungen hilft, digitale Medien selbstbestimmt zu nutzen, muss nicht zwingend teuer sein. In einer anschaulichen Präsentation wurde gezeigt, welche Eingabehilfen in Betriebssystemen von Tablets, Smartphones und Computer bereits vorinstalliert sind und wie sie aktiviert werden. Dazu gab es für die Teilnehmenden ein Handout.
Barrierefreie Tools, Apps und Spiele für die inklusive Jugend(medien)arbeit
Welche Programme, Apps und Spiele für die Medienarbeit sind eigentlich am ehesten barrierefrei und eignen sich für den inklusiven Einsatz? Es wurden Videoschnittprogramme im Hinblick auf ihre Barrierefreiheit getestet und Spiele-Apps vorgestellt, die sich für inklusive Gruppen gut eignen, z. B. Spiele, die sich mit nur einer Taste steuern lassen und damit auch für Menschen mit motorischen Einschränkungen bedienbar sind.
Als hilfreiche Apps, die die Kommunikation unterstützen (z. B. für Menschen mit Autismus, Gehörlosigkeit, motorischen Einschränkungen) wurden die Swype Bildschirmtastatur, die Dasher-Bildschirmtastatur, Type and Speak, Let me Talk und Spread the Sign vorgestellt.
Großen Anklang fand auch die App Actionbound, mit der sich interaktive Stadtrallyes erstellen lassen. Die Teilnehmenden konnten einen eigenen Bound erstellen und es wurden viele Ideen entwickelt, wie man mit dieser App inklusive Medienprojekte gestalten kann. „Sehr lehrreich und spannend… viel Zeit zum Ausprobieren – super…Auswahl der Themen sehr gut gelungen… hochinteressant und umfangreicher als erwartet … sehr informativ, spannend und lustig … sehr interessant, lehrreich neue Dinge kennengelernt“ – die Resonanz auf den Workshop war sehr positiv und die beiden Inklusions-Scouts André Naujoks und Birgitt Nehring freuen sich bereits auf neue spannende Workshops mit vielen interessierten Teilnehmenden.