Ein inklusives Fotoprojekt
„Bei uns fängt die Inklusion schon bei der Zusammenarbeit der Förderschulen an.“ Dieses Zitat ist von einer Lehrerin der Münsterlandschule. Einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Kommunikation. Tatsächlich gibt es auch unter manchen Förderschülern Rangordnungen, die einer Inklusion im Wege stehen. Vor diesem Hintergrund wollten wir von [i:si] – Raum für Medien gern einmal ein Projekt ausprobieren, das SchülerInnen aus zwei unterschiedlichen Förderschulen zusammen bringt. Da die Münsterlandschule und die Regenbogenschule praktischer Weise direkt neben einander liegen, suchten wir sie aus.
Prozess und Produkt
Für zwei Stunden kamen sechs SchülerInnen der Münsterlandschule und acht SchülerInnen der Regenbogenschule zusammen. In Paaren erhielten sie den Auftrag, sich gegenseitig zu fotografieren. Allerdings sollten sie sich dem Partner zuerst mit Detailfotos nähern, bevor sie ihn ganz, und damit in der Halbtotalen fotografierten. Quasi vom Scheitel bis zum Zeh. Heraus gekommen sind dabei interessante Produkte, die von uns Medientrainern zur Zeit zu einer Collage zusammen gestellt werden. Doch nicht nur das Produkt war wichtig. Auch der Prozess der Annäherung und die Kommunikation innerhalb der Paare verlief sehr gut. So lernten die Regenbogenschüler ihren Namen mit dem Fingeralphabet zu buchstabieren, und die Münsterlandschüler lernten den barrierefreien Drehkreisel richtig zu bedienen.
Egal welche Schulform, in dem Prozess waren die SchülerInnen einfach Kinder, die in der Zusammenarbeit alle Vorurteile schnell vergaßen.
Die fertige Fotoausstellung soll aufgeteilt werden. Jeweils ein Teil der Bilder in der einen Schule, der andere Teil in der Schule nebenan. Will jemand die ganze Ausstellung sehen, muss er beide Schulen besuchen.